Mumps
Inhaltsverzeichnis
Wie wird Mumps übertragen?
Mumpsviren werden meist durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Dies wird als Tröpfcheninfektion bezeichnet. Auch eine Übertragung über mit Speichel verunreinigte Gegenstände, z.B. gemeinsam benutztes Geschirr, ist möglich.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome - die sogenannte Inkubationszeit - beträgt bei Mumps rund zwei bis vier Wochen.
Erkrankte sind sieben Tage vor bis neun Tage nach dem Auftreten erster Symptomen ansteckend. Die Ansteckungsgefahr ist rund um den Erkrankungsbeginn am größten.
Nach einer durchgemachten Infektion besteht lebenslange Immunität.
Welche Symptome können auftreten?
Bei Mumps treten als erste Anzeichen oft erkältungsähnliche Beschwerden wie Fieber, Husten, Kopfschmerzen oder Müdigkeit auf. Nach ein bis zwei Tagen, manchmal auch ohne Vorboten, schwillt typischerweise die Ohrspeicheldrüse auf einer oder auf beiden Seiten an. Zusätzlich können auch die Speicheldrüsen im Unterkiefer, unter der Zunge sowie die angrenzenden Lymphknoten anschwellen.
Die betroffenen Kinder haben stark geschwollene Wangen, klagen über Schmerzen beim Kauen, in den Ohren oder beim Bewegen des Kopfes. Die Schwellungen gehen nach drei bis acht Tagen wieder zurück.
Rund 30 bis 40 Prozent aller Mumpserkrankungen verlaufen ohne Symptome bzw. nur mit erkältungsähnlichen Beschwerden, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren.
Hinweis
Auch milde und asymptomatische Krankheitsverläufe sind ansteckend.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Ärztin oder der Arzt stellt meist anhand der Symptome und des typischen Erscheinungsbildes fest, ob es sich um Mumps handelt. Ähnliche Symptome können aber auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, z.B. bei bakteriellen Entzündungen der Ohrspeicheldrüsen, Infektionen mit dem Epstein-Barr-Virus oder bei Sekretstauungen durch Speichelsteine.
Zur Sicherung der Diagnose kann das Mumpsvirus aus einem Rachenabstrich oder aus einer Urinprobe nachgewiesen werden. Zusätzlich kann eine Antikörperbestimmung im Blut erfolgen.
Wie erfolgt die Behandlung von Mumps?
Eine spezifische Behandlung gegen das Mumpsvirus gibt es nicht. Es können nur die Beschwerden gelindert werden. Dafür kann die Ärztin oder der Arzt zum Beispiel Schmerzmittel und fiebersenkende Medikamente verordnen. Während der Erkrankung ist es wichtig, viel zu trinken. Zudem sind Schonung und Bettruhe wichtig. Kommt es zu Komplikationen, ist unter Umständen ein Krankenhausaufenthalt notwendig.
Welche Komplikationen können auftreten?
Das Risiko für Komplikationen und für Spätfolgen nimmt mit steigendem Lebensalter zu. Zu den gefährlichsten Komplikationen zählen Entzündungen des zentralen Nervensystems, vor allem Gehirnhautentzündung oder Meningitis. Seltener kommt es zu einer Gehirnentzündung, einer sogenannten Enzephalitis. Meninigits und Enzephalitis können schwere bleibende Schäden verursachen oder lebensbedrohlich verlaufen. Sie treten bei fünf bis zehn Prozent der Mumpserkrankungen auf.
Mumps kann zudem folgende Entzündungen verursachen:
- Entzündungen der Hoden und Nebenhoden: Diese betrifft vor allem Jugendliche und Erwachsene und tritt bei zehn bis 30 Prozent der männlichen Patienten auf. Sie äußert sich als schmerzhafte Hodenschwellung und kann Unfruchtbarkeit nach sich ziehen.
- Entzündungen der Eierstöcke.
- Entzündungen der Brustdrüse.
- Entzündungen des Gehörnerves: Dies tritt bei etwa fünf Prozent der Betroffenen auf und kann Taubheit verursachen.
- Entzündung der Bauchspeicheldrüse, der Schilddrüse, des Herzmuskels etc.
Wie Sie Mumps vorbeugen können
Hinweis
Bei Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen, z.B. Kinderkrippe, Kindergarten, Schule bzw. mit dem vollendeten 12. Lebensjahr, soll der MMR-Impfstatus dringend kontrolliert werden. Ein ausreichender Schutz besteht nach zwei schriftlich dokumentierten Impfungen oder wenn mittels Antikörperbestimmung nachgewiesen ist, dass ein ausreichender Schutz vorhanden ist. Bei fehlender Immunität soll die Impfung in jedem Lebensalter nachgeholt werden.
Mehr zum Thema unter: Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR)
Wohin kann ich mich wenden?
Die Diagnose und Behandlung von Mumps erfolgen durch
- Ärztin oder Arzt für Allgemeinmedizin,
- Fachärztin oder Facharzt für Kinderheilkunde.
Hinweis
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind an Mumps erkrankt ist, informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt vorab telefonisch, um den Kontakt mit anderen Personen in Warteräumen zu vermeiden!
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:
- Recht auf Behandlung
- Arztbesuch: Kosten und Selbstbehalte
- Was kostet der Spitalsaufenthalt
- Rezeptgebühr: So werden Medikamentenkosten abgedeckt
- Reha & Kur
- Heilbehelfe & Hilfsmittel
- Gesundheitsberufe A-Z
sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 31. August 2022
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: a.o.Univ.Prof. Dr. Andreas Böck, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde