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Warum wir essen müssen

Die Nährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette sowie Vitamine, Mineralstoffe und Wasser haben im Körper viele unterschiedliche Funktionen. Sie versorgen den Körper jeden Tag mit lebenswichtigen Substanzen, liefern Energie und halten im Idealfall gesund und fit.
Ist die Nahrung „optimal“, versorgt sie den Körper mit allen Nährstoffen in der nötigen Menge, die der Körper braucht, um abgebaute und ausgeschiedene Stoffe auszugleichen. Außerdem liefert sie die dafür benötigte Energie.

Nährstoffe und Energie für den Körper

Die Nahrungsinhaltstoffe sind notwendig, um alle Strukturen des Körpers (wie Muskeln, Gewebe, Organe etc.) mit dem zu versorgen, was sie brauchen, und verschiedenste Prozesse ablaufen zu lassen. Bestimmte Stoffe gelten als essenzielle (lebensnotwendige) Nahrungsbestandteile. Sie sind für den Körper besonders wichtig, da sie nicht selbst gebildet werden können, sondern mit der Nahrung aufgenommen werden müssen (z.B. bestimmte Vitamine, Fettsäuren und Aminosäuren).

Im Körper finden laufend Auf-, Ab- und Umbauprozesse statt. Für diese Vorgänge und die damit im Zusammenhang stehenden Funktionen (wie Wachstum, Erhalt der Körpertemperatur, Atmung oder Muskelarbeit) benötigt der Körper Energie. Diese wird durch den Abbau bestimmter Nährstoffe (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß) sichergestellt.

Hinweis

Wer auf Dauer mehr Energie mit der Nahrung zuführt, als der Körper verbraucht, nimmt zu. Wer langfristig weniger Energie mit der Nahrung zuführt, als er verbraucht, nimmt ab. In beiden Situationen kann eine unausgewogene Ernährung zu Mangelerscheinungen führen. Daher ist es wichtig, dass neben den energieliefernden Bestandteilen in jedem Fall ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente mit der Nahrung aufgenommen werden.

Wahrnehmung, Geschmack und Emotionen

Essen und Trinken haben viel mit Wahrnehmung, verschiedenen Sinnen und Emotionen zu tun. Wie etwas schmeckt – sauer, salzig, bitter, süß oder umami (wohlschmeckend, vollmundig) –, nimmt der Mensch über die Geschmackspapillen der Zunge wahr. In der Wissenschaft wird zudem erforscht, ob „fettig“ eine möglicherweise sechste Geschmacksrichtung ist. Die Geschmacksknospen am Rand der Geschmackspapillen werden von sogenannten sensorischen Neuronen versorgt, die Geschmacksinformationen an das Gehirn weiterleiten und dadurch Geschmacksempfindungen auslösen. Sauer, salzig, süß oder umami werden in fast allen Regionen der Zunge mit unterschiedlicher Empfindlichkeit wahrgenommen. Die Geschmacksqualität „bitter“ findet sich jedoch hauptsächlich am hinteren Ende der Zunge, dem Zungengrund.

Für das Geschmacksempfinden spielt außerdem der Geruchssinn eine wesentliche Rolle. Die Riechschleimhaut der Nase enthält etwa zehn Millionen Riechzellen, die über den Riechnerv mit dem Riechzentrum im Gehirn verbunden sind. Über einen Teil der Nervenfasern besteht außerdem eine Verbindung mit dem sogenannten limbischen System (Teil des Gehirns, der für emotionale Reaktionen zuständig ist). Dadurch können Geruchsempfindungen zu angenehmen und unangenehmen emotionalen Reaktionen führen (z.B. zur Veränderung der Gesichtsmimik bei Genuss, aber auch zu Übelkeit bei unangenehmen Geschmacksempfindungen).

Andere Sinne tragen ebenfalls zum Geschmackserlebnis bei. So spielt beispielsweise die „Optik“ der Speisen und Getränke eine Rolle. Außerdem befinden sich auf der Zunge Papillen, die für das Tast-, Temperatur- und Schmerzempfinden zuständig sind (Papillae filiformes, fadenförmige Papillen).

Was unsere Essgewohnheiten prägt

Bewusst oder unbewusst spielen Prägungen, Erlerntes, Gewohnheiten und Vorbilder eine wesentliche Rolle bei unserem Ernährungsverhalten.

Die Ernährung von Erwachsenen spiegelt oftmals das Erlernte in der Kindheit, das familiäre (soziale) Umfeld sowie Erfahrungen in Kindergarten, Schule und im Freundeskreis wider. Anerzogene Essgewohnheiten (z.B. der Teller muss leer gegessen werden) sind oftmals nur schwer wieder umzulernen. Sie prägen unser Essverhalten und können bei der Entstehung von Übergewicht oder Adipositas beteiligt sein. Verschiedene psychische Aspekte wie beispielsweise unkontrolliertes Essen, Essen, um stressige Situationen auszugleichen, oder Essen aus Langeweile haben ebenfalls einen Einfluss auf Auswahl und Menge der Speisen.

Die Ernährungsweise steht auch mit dem sozialen Status und dem Bildungsgrad in Zusammenhang. Mangelndes Wissen zu ausgewogener Ernährung kann zu Verhaltensweisen führen, die ebenfalls Übergewicht mit sich bringen – für Erwachsene genauso wie für Kinder.

Weitere Informationen erhalten Sie unter Die österreichische Ernährungspyramide.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 15. Juli 2020

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Jürgen König

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