Schlaganfall: Stroke-Unit
Inhaltsverzeichnis
Was zeichnet eine Stroke-Unit aus?
Der Erfolg dieser Intensiv-Überwachungseinheiten basiert auf dem speziell trainierten interdisziplinären Team (Ärztinnen/Ärzte, Pflegepersonal, Therapeutinnen/Therapeuten), dem konsequenten Überwachen der neurologischen Funktionen und Vitalfunktionen. Dadurch können Komplikationen entweder vermieden oder frühzeitig erkannt und behandelt werden. Stroke-Units bieten aufgrund ihrer Infrastruktur das am besten geeignete Umfeld für eine erfolgreiche Lysetherapie. Diese Spezialeinheiten sind in neurologischen Abteilungen eingerichtet und verfügen normalerweise über vier bis acht Betten. Auch tragen unter anderem die frühzeitig einsetzende Bewegungstherapie, Ergotherapie und Logopädie wesentlich zum Erfolg bei. Vor allem lassen sich so die gefürchteten schweren Folgeschäden wie Lähmungen oder Sprachstörungen etc. besser verhindern.
Die Logopädie beispielsweise hat die Aufgabe, die Schluckfähigkeit zu beurteilen. Je nach Möglichkeit des Schluckens wird die Ernährung aufgebaut. Die Logopädie beginnt zudem bereits in der Akutsituation mit der Rehabilitation sprachlicher Funktionen. Physiotherapie und Ergotherapie tragen gemeinsam mit dem Pflegepersonal die Verantwortung einer korrekten Lagerung der oft durch Lähmungen behinderten Menschen und beginnen mit der Rehabilitation wichtiger Funktionen (Sitzen, Stehen, Heben der Arme etc.).
Hinweis
Österreich befindet sich bei der Schlaganfall-Akutversorgung im internationalen Spitzenfeld. Mittlerweile garantieren 37 Stroke-Units eine flächendeckende, optimale Akutbehandlung der Betroffenen.
Welche Voraussetzungen muss eine Stroke-Unit erfüllen?
Eine Stroke-Unit muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu zählen u.a.:
- Computertomographie, Ultraschall-Untersuchung und Labor müssen rund um die Uhr zur Verfügung stehen.
- Bestimmte Untersuchungen wie z.B. Angiographie oder MRT Untersuchungen müssen jederzeit möglich sein.
- Eine ausreichende Zahl von Fachpersonal in den Bereichen Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie gewährleistet die Frührehabilitation.
- Optimale Versorgung der Patientinnen und Patienten im Bereich der Pflege muss garantiert sein.
Im Durchschnitt bleiben Schlaganfall-Patientinnen/Schlaganfall-Patienten etwa vier Tage in einer Stroke-Unit. Anschließend kommen sie auf eine neurologische oder interne Station, möglicherweise bereits in eine Rehabilitationseinrichtung.
Krankenhäuser mit Stroke-Unit in Österreich
Stroke-Units und Neurointerventionszentren in Österreich
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 23. Dezember 2020
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Priv.-Doz.in Dr.in Julia Ferrari, Fachärztin für Neurologie, Zusatzfach Neurologie (Geriatrie)