Venen: Aufbau und Funktion
Inhaltsverzeichnis
Was sind Venen?
Venen sind Blutgefäße, die sauerstoffarmes Blut aus dem Körper sammeln und zum Herzen zurück transportieren. Venen sind wie Schläuche über den gesamten Körper netzartig verteilt. Sie haben meist eine bläuliche Farbe.
Kommt das sauerstoffarme Blut beim Herzen an, fließt es aus den Venen zunächst in den rechten Vorhof des Herzens. Dann in die rechte Herzkammer. Von dort gelangt das Blut in die Lunge, wo eine Abgabe von Kohlendioxid und eine Aufnahme von Sauerstoff erfolgt. Über Lungenvenen fließt das sauerstoffreiche Blut in den linken Vorhof des Herzens und danach in die linke Herzkammer. Das sauerstoffangereicherte Blut wird von dort durch den Herzschlag über die Arterien im gesamten Körper verteilt. Venen und Arterien arbeiten zusammen, um den Körperkreislauf aufrechtzuerhalten.
Nähere Informationen zum Blutkreislauf finden Sie unter Herz, Kreislauf & Gefäße: Basis-Info.
Wie sind Venen aufgebaut?
Venen haben - so wie Arterien - Wände mit einem schichtartigen Aufbau. Die Wände bestehen aus Muskeln, Bindegewebe und elastischen Fasern. Die Zusammensetzung ist bei Venen und Arterien jedoch unterschiedlich: So haben Venen im Vergleich zu Arterien weniger glatte Muskelzellen. Sie sind daher sehr elastisch und dehnbar. Venen können so besonders viel Blut fassen. Fachleute bezeichnen Venen folglich auch als Kapazitätsgefäße.
Die meisten Venen sind mit Venenklappen ausgestattet. Diese Klappen wirken wie Ventile. Ihre Funktion ist es, den Blutfluss in kleinen und mittelgroßen Venen in der richtigen Richtung zu halten.
Welche Formen von Venen gibt es im Körper?
Es gibt viele verschiedene Formen von Venen im Körper, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Dazu zählen:
Tiefe Venen
Tief liegende Venen sind von außen nicht sichtbar. Der Großteil des venösen Blutes fließt in diesen tiefen Leitvenen. Dazu zählen u.a. folgende Venen in den Beinen:
- Schienbeinvenen: in der Fachsprache auch: Vv. tibiales anteriores und posteriores,
- Wadenbeinvenen: auch: Vv. gastrocnemii und solei,
- Kniekehlenvene: auch: V. poplitea, und die
- Oberschenkelvene: auch: V. femoralis.
Der Buchstabe V. ist in diesem Zusammenhang die Abkürzung für den lateinischen Ausdruck von Vene: Vena. Vv. ist die Abkürzung für Venae, der lateinischen Mehrzahl von Vene.
Oberflächliche Venen
Oberflächliche Venen verlaufen nahe der Hautoberfläche. Sie sind an Armen und Beinen zum Teil gut sichtbar. Dazu zählen u.a. die beiden Stammvenen des Beins:
- Große Rosenvene: V. saphena magna an der Innenseite des Beins und die
- Kleine Rosenvene: V. saphena parva an der Rückseite des Unterschenkels.
- Verbindungsvenen
Zwischen den oberflächlichen und tiefen Venen gibt es zahlreiche Verbindungsvenen. Fachleute nennen diese auch Perforansvenen oder Vv. perforantes.
Welche Funktionen haben Venen?
Venen gehören als Blutgefäße zum Herz-Lungen-Körperkreislauf. Im Körper kann so ein Austausch von u.a. Gasen wie etwa Sauerstoff und Kohlendioxid sowie Nährstoffen stattfinden. Organe und Gewebe werden somit versorgt.
Zu den Funktionen der Venen zählen u.a.:
- Transport des Blutes: Sauerstoffarmes Blut wird über die Venen zum Herzen zurücktransportiert.
- Speicher für Blut: Etwa 80 Prozent des gesamten Blutvolumens im Körper befinden sich in den Venen.
- Regulation des Blutdrucks: Zusammen mit den Arterien spielen Venen für die Aufrechterhaltung und Regulation des Blutdrucks eine wichtige Rolle.
- Wärmeregulation im Körper: Venen sind durch den Transport von Blut an der Verteilung von Wärme im Körper beteiligt.
Wie transportieren Venen das Blut?
Venen müssen meist gegen die Schwerkraft arbeiten, damit das Blut z.B. aus den Beinen zum Herzen zurückfließen kann. Um diesen Blutfluss zum Herzen zu bewältigen, sind verschiedene Pumpen und Ventile erforderlich.
Der Blutfluss in den Venen kommt zustande durch:
- Muskelpumpe: Muskelanspannung in den Beinen drückt auf die Venen und pumpt das Blut zum Herzen.
- Gelenkpumpe: Gelenkbewegungen, vor allem der Sprunggelenke, pumpen das Blut zum Herzen.
- Venenklappen: Sie verhindern ein Zurückfließen des Blutes bei Entspannung der Muskulatur.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 19. Juni 2024
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: MR a.o.Univ.Prof. Dr. Erich Minar, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Angiologie)