Hand-Fuß-Mund-Krankheit
Inhaltsverzeichnis
Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit übertragen?
Das Coxsackie-Virus zählt zur Gruppe der Enteroviren. Das Virus kann auf verschiedenen Wegen übertragen werden:
- durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen; dies wird als Tröpfcheninfektion bezeichnet,
- durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, z.B. Flüssigkeit aus den Bläschen des Ausschlages, Speichel, Nasen-Rachen-Sekret,
- über mit Körperflüssigkeiten verunreinigte Gegenstände, wie z.B. Türgriffe; man spricht dann von einer Schmierinfektion,
- über den Stuhl Erkrankter, z.B. beim Windelwechseln.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome - die sogenannte Inkubationszeit - beträgt rund drei bis zehn Tage.
Die Betroffenen sind in der ersten Woche der Erkrankung besonders ansteckend für andere. Die Viren können jedoch auch nach dem Abklingen der Symptome noch mehrere Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden und weiterverbreitet werden.
Welche Symptome können auftreten?
Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit beginnt typischerweise mit Fieber, Appetitlosigkeit und Halsschmerzen. Die Betroffenen können sich matt und abgeschlagen fühlen. Nach etwa ein bis zwei Tagen bilden sich kleine schmerzhafte Bläschen und Geschwüre in der Mundhöhle. Nach weiteren zwei Tagen tritt ein roter Ausschlag an den Handflächen und den Fußsohlen auf. Später werden daraus weiß-graue Bläschen, die schmerzhaft sein können. Der Ausschlag kann auch am Gesäß, im Genitalbereich, an den Knien oder Ellbogen auftreten und stark jucken; man spricht dann von einem atypischen Krankheitsverlauf.
Die Beschwerden klingen nach rund einer Woche von selbst wieder ab.
Nicht immer sind Symptome erkennbar. Die Infektion verläuft vermutlich in den meisten Fällen ohne Beschwerden und daher unbemerkt.
Hinweis
Auch ein asymptomatischer Krankheitsverlauf ist ansteckend.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Bei Auftreten der typischen Symptome - Bläschen an Händen, Füßen und im Mund - stellt die Ärztin oder der Arzt die Diagnose meist durch eine körperliche Untersuchung. Die Erreger können auch labordiagnostisch nachgewiesen werden, z.B. mittels PCR aus Stuhlprobe oder Bläscheninhalt. Dies ist jedoch meist nicht erforderlich.
Wie erfolgt die Behandlung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit?
Eine spezifische Behandlung für die Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es nicht. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verläuft in den meisten Fällen mild. Fast alle Betroffenen werden auch ohne Behandlung nach rund einer Woche wieder gesund.
Gegen schmerzende Bläschen im Mund können schmerzlindernde und entzündungshemmende Tinkturen zum Auftupfen oder zum Spülen hilfreich sein. Eine Behandlung mit schmerzstillenden Medikamenten wie Paracetamol oder Ibuprofen kann das Befinden der oder des Betroffenen verbessern.
Hinweis
Personen, die an der Hand-Fuß-Mund-Krankheit erkrankt sind, sollten den Kontakt mit anderen Personen – insbesondere Schwangeren und Babys – wenn möglich vermeiden. Sie sollten vorübergehend keine Gemeinschaftseinrichtungen, öffentliche Veranstaltungen etc. besuchen. Die Zeit der stärksten Ansteckungsfähigkeit endet mit dem Abheilen des Hautausschlages.
Welche Komplikationen können auftreten?
Komplikationen treten bei der Hand-Fuß-Mund-Krankheit nur in seltenen Einzelfällen auf. Dazu zählen unter anderem Entzündungen der Hirnhaut, sogenannte Meningitis, oder des Gehirnes, sogenannte Enzephalitis, sowie Lähmungserscheinungen. Bei atypischen Krankheitsverläufen kann es innerhalb von vier Wochen nach der Infektion zu einem Verlust der Finger- und Zehennägel kommen.
Hand-Fuß-Mund-Krankheit bei Schwangeren und Neugeborenen
Auch in der Schwangerschaft verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit in den meisten Fällen mild oder asymptomatisch. Steckt sich eine schwangere Frau um den Geburtstermin herum an, kann sie die Viren an das Neugeborene weitergeben. Auch Neugeborene weisen meistens einen milden Krankheitsverlauf auf. In seltenen Fällen kommt es aber zu schweren Infektionen lebenswichtiger Organe, z.B. der Leber oder des Herzens, und zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsverlauf.
Hinweis
Das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufes bei Neugeborenen ist in den ersten beiden Lebensmonaten am höchsten.
Wie Sie vorbeugen können
Abgesehen von sorgfältiger Hygiene - d.h. Händewaschen, Vermeiden von nahem Kontakt mit Erkrankten - sind keine vorbeugenden Maßnahmen gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bekannt. Eine Schutzimpfung gibt es nicht.
Wohin kann ich mich wenden?
Bei Verdacht auf eine Hand-Fuß-Mund-Krankheit wenden Sie sich an
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Allgemeinmedizin oder
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Kinder- und Jugendheilkunde.
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
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- Arztbesuch: Kosten und Selbstbehalte
- Was kostet der Spitalsaufenthalt
- Rezeptgebühr: So werden Medikamentenkosten abgedeckt
- Reha & Kur
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- Gesundheitsberufe A-Z
sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 31. August 2022
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Abgenommen durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: a.o.Univ.Prof. Dr. Andreas Böck, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde