Impfung gegen Gelbfieber
Inhaltsverzeichnis
Gelbfieber: Krankheitsverlauf und mögliche Folgen
Das Gelbfieber-Virus ist ein Flavivirus und wird hauptsächlich durch Stechmücken der Gattung „Aedes“ übertragen. Es kommt im tropischen Süd- und Mittelamerika sowie in Afrika südlich der Sahara vor. Gelbfieber kann mild mit grippeähnlichen Symptomen verlaufen oder mit einem schweren, oft tödlichen Verlauf einhergehen.
Bei Ansteckung treten die erste Krankheitszeichen nach etwa drei bis sechs Tagen auf. Kommt es zu einer Erkrankung, verläuft diese oft in zwei Phasen. In der ersten Phase treten plötzlich hohes Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen auf. Nach einigen Tagen klingen die Symptome wieder ab und man wird gesund. Bei einem Teil der Erkrankten kommt jedoch zu einer zweiten, schweren Krankheitsphase. Dabei kommt es nach einer kurzen Besserung der Symptome erneut zu hohem Fieber. Außerdem kann es zu inneren Blutungen, Leber- und Nierenversagen mit tödlichem Ausgang kommen.
Die Gelbfieber-Impfung
Die Gelbfieber-Impfung wird einmalig verabreicht und schütz formal lebenslang (Ausnahme: siehe Achtung).
Expertinnen und Experten empfehlen die Impfung bei Reisen in Endemiegebiete des tropischen Afrikas und Südamerikas. Die Wirksamkeit liegt bei nahezu 100 Prozent.
Achtung
Nach der Bewertung verfügbarer Daten kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass eine einzige Gelbfieberimpfung Reisende wirklich lebenslang schützt. Es sollte daher Personen, die in betroffene Gebiete reisen, nach zehn Jahren eine Zweitimpfung gegen Gelbfieber angeboten werden, wenngleich dafür keine formale Verpflichtung besteht. Danach sind keine weiteren Impfungen empfohlen.
Bei einigen Personengruppen könnte – unabhängig von der WHO-Richtlinie – eine Wiederholungsimpfung sinnvoll sein, da sie möglicherweise über eine abgeschwächte Immunantwort verfügen. Nämlich:
- Kinder, die bei Erstimpfung unter 2 Jahre alt waren,
- Frauen, in der Schwangerschaft geimpft wurden,
- HIV-Infizierte und
- Personen, die zeitgleich eine MMR-Impfung erhalten haben.
Die Impfung sollte mindestens zehn Tage vor der Reise in ein endemisches Gebiet erfolgen. Der in Österreich zugelassene Impfstoff wird einmalig verabreicht und kann ab dem vollendeten neunten Lebensmonat geimpft werden. Die Schutzdauer der Gelbfieber-Impfung wird von Expertinnen und Experten auf mindestens 10 Jahre geschätzt und kann lebenslang andauern.
Die Ärztin oder der Arzt klärt Sie über die Impfung, den passenden Impfstoff sowie das dazugehörige Impfschema auf. Weitere Informationen finden Sie unter Wie schützen Impfungen.
Gelbfieberbescheinigung
Eine Impfbescheinigung mit internationaler Gültigkeit kann nur von Impfstellen mit spezieller Berechtigung ausgestellt werden. Dazu zählen autorisierte Gelbfieber-Impfstellen oder autorisierte Ärztinnen und Ärzten. Sollte eine Impfung von einer nicht autorisierten Ärztin oder einem nicht autorisierten Arzt durchgeführt worden sein, so ist eine nachträgliche Bestätigung durch die Gesundheitsbehörde nicht möglich.
Einreisebestimmungen
Die WHO hat die derzeitigen Einreisebestimmungen in einer Liste zusammengefasst. Diese wird laufend aktualisiert. Für Reisende in besonders exotische Destinationen, die in der Gelbfieberzone liegen, ist eine Nachfrage bei der jeweiligen diplomatischen Vertretung hinsichtlich der Umsetzung des WHO-Beschlusses zur verlängerten Gültigkeitsdauer ratsam.
Hinweis
Personen, die nicht geimpft werden können, können mittels „vaccination exempt waiver“ von der Impfung ausgeschlossen werden. Im Einzelfall muss bei Ausstellung eines solchen „waivers“ geklärt werden, ob die Einreisebehörden des Ziellandes dieses Zeugnis beim Grenzübertritt akzeptieren.
Quelle
Für die Erstellung dieser Gesundheitsinformation wurde der Impfplan Österreich 2024/2025, Version 1.0 (Stand: 01.10.2024) als Quelle herangezogen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 4. Dezember 2024
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem, Impfwesen