Gelbfieber
Inhaltsverzeichnis
Wie wird Gelbfieber übertragen?
Gelfieber wird vor allem durch Stechmücken der Gattung Aedes und Haemagogus auf den Menschen übertragen. Die Mücken kommen in tropischen und subtropischen Gebieten in Afrika und Südamerika vor. Sie halten sich – je nach Mückenart - sowohl in Siedlungsgebieten als auch im Regenwald auf und sind tagaktiv.
Auslöser der Erkrankung ist das Gelbfieber-Virus. Virusreservoir sind Affenarten, die normalerweise in abgelegenen Urwaldgebieten leben, durch ökologische Eingriffe des Menschen aber immer wieder in die Nähe der menschlichen Zivilisation vertrieben werden. Das Gelbfieber-Virus kann auf verschiedenen Übertragungswegen zwischen Affen, Mücken und Menschen zirkulieren.
Die Mücken der Gattung Aedes sind jene Mücken, die auch Chikungunya, das Dengue-Fieber sowie das Zika-Virus übertragen können.
Wo ist Gelbfieber verbreitet?
Gelbfieber ist vor allem im tropischen Süd- und Mittelamerika sowie in Afrika südlich der Sahara verbreitet. Insbesondere in Ausbruchssituationen sind auch Touristen gefährdet, sich mit Gelbfieber anzustecken.
- Verbreitungskarte Afrika (englisch)
- Verbreitungskarte Südamerika (englisch)
Die Inkubationszeit – d.h., die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen – beträgt meist drei bis sechs Tage.
Welche Symptome können auftreten?
Die möglichen Symptome von Gelbfieber sind vielfältig. Es sind milde Erkrankungen möglich, bei denen kaum Beschwerden auftreten, bis hin zu lebensbedrohlichen Verläufen.
Wenn bei einer Gelbfieber-Erkrankung Beschwerden auftreten, kommt es meist plötzlich zu
- hohem Fieber,
- Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen,
- Appetitverlust, Übelkeit und Erbrechen,
- niedrigem Puls,
- Zeichen einer Blutungsneigung, z.B. Nasenbluten.
Nach drei bis vier Tagen kommt es meist zu einem Fieberabfall und einer Verbesserung des Allgemeinzustandes.
Bei einem kleinen Teil der Betroffenen kommt es zu einem schweren Krankheitsverlauf. Dabei steigt das Fieber nach etwa 24 Stunden erneut an. Zudem kommen verschiedene Symptome hinzu, die den ganzen Körper betreffen können. Dazu zählen z.B.:
- Gelbsucht
- Nierenfunktionsstörungen mit z.B. dunkler Verfärbung des Harns
- Bauchschmerzen mit Erbrechen
- Blutungsneigung mit Bluterbrechen, blutigen Stühlen, Haut- und Schleimhautblutungen
- Störungen des Zentralnervensystems, z.B. Sprachschwierigkeiten, Bewegungsstörungen bis hin zum Delirium
Etwa die Hälfte der Betroffenen mit schwerem Krankheitsverlauf verstirbt innerhalb von zehn bis 14 Tagen.
Hinweis
Eine durchgemachte Gelbfieber-Erkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Ärztin oder der Arzt stellt die Diagnose Gelbfieber in erster Linie anhand der Symptome. Die Diagnose ist jedoch nicht immer einfach, da Gelbfieber vor allem im frühen Stadium anderen Erkrankungen ähneln kann, z.B. dem Dengue-Fieber, Zika oder Malaria. Unter Umständen wird eine Blutuntersuchung durchgeführt, um das Virus selbst oder Antikörper nachzuweisen.
Wie erfolgt die Behandlung von Gelbfieber?
Es gibt keine spezielle Therapie gegen das Gelbfieber-Virus. Die Behandlung besteht in unterstützenden Maßnahmen, z.B. körperliche Schonung, Fiebersenkung, Schmerzstillung oder Flüssigkeitsgabe. Personen mit Gelbfieber sollten – wenn möglich - frühzeitig im Krankenhaus behandelt werden. Bei schwerem Krankheitsverlauf kann eine intensivmedizinische Behandlung erforderlich sein.
Wie Sie Gelbfieber vorbeugen können
Gegen Gelbfieber steht eine Schutzimpfung zur Verfügung. Ihre Wirksamkeit liegt bei nahezu 100 Prozent. Die Impfung wird bei Reisen in Endemiegebiete des tropischen Afrikas und Südamerikas empfohlen. Sie sollte mindestens zehn Tage vor der Reise in ein endemisches Gebiet erfolgen.
Hinweis
In bestimmten Ländern ist für die Einreise die Gelbfieber-Impfung vorgeschrieben. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Länderinformationen des Außenministeriums.
Mehr zum Thema: Impfung gegen Gelbfieber
Zudem sollten auf Reisen in Gelbfieber-Gebiete sämtliche Maßnahmen, die das Risiko für Insektenstiche verringern, durchgeführt werden. Dazu zählen z.B.:
- Verwendung von Insektenschutzmitteln,
- das Tragen von langärmeliger Kleidung und langen Hosen,
- Verwendung von Moskitonetzen,
Mehr zum Thema: Insektenschutz
Wohin kann ich mich wenden?
Vor einer geplanten Fernreise sollten Sie sich rechtzeitig ärztlich beraten lassen. Wenden Sie sich an:
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Allgemeinmedizin
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Reisemedizin bzw. Tropenmedizin
- eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie
Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt, inklusive Reisewarnungen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 8. November 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin