Japanische Enzephalitis
Inhaltsverzeichnis
Wie wird die Japanische Enzephalitis übertragen?
Die Japanische Enzephalitis wird durch Stechmücken, vor allem der Gattung Culex, übertragen. Auslöser der Erkrankung ist das Japan-Enzephalitis-Virus, das von den Mücken an den Menschen weitergegeben wird. Das Virus stammt aus der gleichen Familie wie das FSME- und das Gelbfieber-Virus.
Die Stechmücken halten sich bevorzugt in feuchten Gebieten, z.B.Reisfeldern, auf. Eine Ansteckung erfolgt daher vor allem im ländlichen bzw. landwirtschaftlichen Bereich oder auch in Überschwemmungsgebieten.
Das Ansteckungsrisiko ist zudem temperaturabhängig: In den gemäßigten Gebieten Asiens kommen Japanische-Enzephalitis-Erkrankungen beim Menschen hauptsächlich im Frühling und Sommer vor. In den subtropischen und tropischen Gebieten ist eine Ansteckung ganzjährig möglich, insbesondere in der Regenzeit.
Wo ist die Japanische Enzephalitis verbreitet?
Das Japan-Enzephalitis-Virus ist in Süd-, Südost- und Ostasien sowie im westlichen Pazifikraum verbreitet.
Verbreitungskarte:
- Verbreitungskarte (englisch)
Die Inkubationszeit – d.h. die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen – beträgt meist sechs bis 16 Tage.
Welche Symptome können auftreten?
Der Großteil der Personen, die mit dem Japan-Enzephalitis-Virus infiziert werden, zeigt keine oder nur milde Symptome. Bei den Personen, die erkranken, treten in erster Linie grippeähnliche Beschwerden auf, z.B. Kopfschmerzen und Fieber. Bei Kindern kommt es meist zu Bauchschmerzen und Erbrechen.
Bei einer von 250 Personen mit Symptomen kommt es zu einem schweren Krankheitsverlauf mit einer Entzündung des Gehirnes und der Gehirnhäute, einer sogenannten Enzephalitis. Zu den anfänglich grippeähnlichen Beschwerden kommen nach zwei bis drei Tagen weitere Symptome hinzu, z.B.:
- Nackensteife
- Lichtscheu
- Erbrechen
- Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit
- Krämpfe
- Lähmungen
Etwa ein Drittel der schweren Erkrankungen endet tödlich. Wird die Erkrankung überlebt, so ist bei 30 bis 50 Prozent mit schweren bleibenden Folgen zu rechnen, z.B. neurologische Ausfallserscheinungen.
Hinweis
Die Beschwerden der Japanischen Enzephalitis sind mit denen der FSME vergleichbar, der Verlauf ist jedoch meist schwerer.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Bei Personen, die sich in einem Verbreitungsgebiet der Japan-Enzephalitis aufgehalten haben, ergibt sich der Verdacht auf die Erkrankung durch die typischen Beschwerden. Um die Diagnose abzusichern, kann die Ärztin oder der Arzt Blut abnehmen oder eine Lumbalpunktion durchführen. Bei einer Lumbalpunktion wird eine kleine Menge Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus dem Wirbelkanal entnommen. Das Blut und die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit werden im Labor auf Bestandteile des Virus bzw. dagegen gerichtete Antikörper untersucht.
Wie erfolgt die Behandlung der Japanischen Enzephalitis?
Es gibt keine spezielle Therapie gegen das Japan-Enzephalitis-Virus. Die Behandlung besteht aus unterstützenden Maßnahmen, die die Beschwerden lindern und den Gesundheitszustand der Betroffenen verbessern. Dazu zählen z.B. körperliche Schonung, Flüssigkeitszufuhr und schmerzstillende Medikamente. In schweren Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus bzw. sind intensivmedizinische Maßnahmen notwendig.
Wie Sie der Japanischen Enzephalitis vorbeugen können
Gegen die Japanische Enzephalitis steht eine gut wirksame Schutzimpfung zur Verfügung. Ob bei einer Reise in ein Endemiegebiet eine Impfung empfohlen ist, hängt von der bereisten Region, der Jahreszeit, der Reiseroute und dem Reisestil ab und sollte rechtzeitig vor der Reise mit einer spezialisierten Ärztin oder einem spezialisierten Arzt besprochen werden.
Mehr zum Thema: Impfung gegen Japanische Enzephalitis
Zudem sollten auf Reisen in Endemiegebiete sämtliche Maßnahmen, die das Risiko für Insektenstiche verringern, durchgeführt werden. Dazu zählen z.B.:
- Verwendung von Insektenschutzmitteln,
- das Tragen von langärmeliger Kleidung und langen Hosen,
- Verwendung von Moskitonetzen.
Mehr zum Thema: Insektenschutz
Wohin kann ich mich wenden?
Vor einer geplanten Fernreise sollten Sie sich rechtzeitig ärztlich beraten lassen. Wenden Sie sich an
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Allgemeinmedizin,
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Reisemedizin bzw. Tropenmedizin,
- eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie.
Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt, inklusive Reisewarnungen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 8. November 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin