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Japanische Enzephalitis

Die Japanische Enzephalitis ist eine Infektionskrankheit, die durch das Japan-Enzephalitis-Virus ausgelöst wird. Das Virus ist ein Flavivirus, es wird von Stechmücken auf den Menschen übertragen. Bei der Japanischen Enzephalitis handelt es sich um eine Entzündung von Gehirn und Gehirnhäuten. Die Erkrankung ist in weiten Teilen Asiens verbreitet.

Die meisten Infektionen mit dem Japan-Enzephalitis-Virus verlaufen ohne Symptome. Von den Personen, die Symptome entwickeln, haben die meisten nur grippeähnliche Beschwerden. Einer von 250 Personen mit Symptomen erkrankt schwer und entwickelt neurologische Symptome, z.B. Nackensteife, Verwirrtheit oder Bewusstseinsstörungen. Bei einem schweren Krankheitsverlauf kommt es bei 30 bis 50 Prozent der Betroffenen zu bleibenden gesundheitlichen Schäden. Etwa ein Drittel der Patientinnen und Patienten verstirbt. Je älter man wird, desto schlechter ist die Prognose im Falle der Erkrankung.

Es gibt keine spezifische Therapie gegen das Virus. Bei Reisen in Risikogebiete steht eine vorbeugende Schutzimpfung zur Verfügung.
 

Wie wird die Japanische Enzephalitis übertragen?

Die Japanische Enzephalitis wird durch Stechmücken, vor allem der Gattung Culex, übertragen. Auslöser der Erkrankung ist das Japan-Enzephalitis-Virus, das von den Mücken an den Menschen weitergegeben wird. Das Virus stammt aus der gleichen Familie wie das FSME- und das Gelbfieber-Virus.

Die Stechmücken halten sich bevorzugt in feuchten Gebieten, z.B.Reisfeldern, auf. Eine Ansteckung erfolgt daher vor allem im ländlichen bzw. landwirtschaftlichen Bereich oder auch in Überschwemmungsgebieten.

Das Ansteckungsrisiko ist zudem temperaturabhängig: In den gemäßigten Gebieten Asiens kommen Japanische-Enzephalitis-Erkrankungen beim Menschen hauptsächlich im Frühling und Sommer vor. In den subtropischen und tropischen Gebieten ist eine Ansteckung ganzjährig möglich, insbesondere in der Regenzeit.

Wo ist die Japanische Enzephalitis verbreitet?

Das Japan-Enzephalitis-Virus ist in Süd-, Südost- und Ostasien sowie im westlichen Pazifikraum verbreitet.

Verbreitungskarte:

Die Inkubationszeitd.h. die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen – beträgt meist sechs bis 16 Tage.

Welche Symptome können auftreten?

Der Großteil der Personen, die mit dem Japan-Enzephalitis-Virus infiziert werden, zeigt keine oder nur milde Symptome. Bei den Personen, die erkranken, treten in erster Linie grippeähnliche Beschwerden auf, z.B. Kopfschmerzen und Fieber. Bei Kindern kommt es meist zu Bauchschmerzen und Erbrechen.

Bei einer von 250 Personen mit Symptomen kommt es zu einem schweren Krankheitsverlauf mit einer Entzündung des Gehirnes und der Gehirnhäute, einer sogenannten Enzephalitis. Zu den anfänglich grippeähnlichen Beschwerden kommen nach zwei bis drei Tagen weitere Symptome hinzu, z.B.:

Etwa ein Drittel der schweren Erkrankungen endet tödlich. Wird die Erkrankung überlebt, so ist bei 30 bis 50 Prozent mit schweren bleibenden Folgen zu rechnen, z.B. neurologische Ausfallserscheinungen. 

Hinweis

Die Beschwerden der Japanischen Enzephalitis sind mit denen der FSME vergleichbar, der Verlauf ist jedoch meist schwerer.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Personen, die sich in einem Verbreitungsgebiet der Japan-Enzephalitis aufgehalten haben, ergibt sich der Verdacht auf die Erkrankung durch die typischen Beschwerden. Um die Diagnose abzusichern, kann die Ärztin oder der Arzt Blut abnehmen oder eine Lumbalpunktion durchführen. Bei einer Lumbalpunktion wird eine kleine Menge Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit aus dem Wirbelkanal entnommen. Das Blut und die Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit werden im Labor auf Bestandteile des Virus bzw. dagegen gerichtete Antikörper untersucht.

Wie erfolgt die Behandlung der Japanischen Enzephalitis?

Es gibt keine spezielle Therapie gegen das Japan-Enzephalitis-Virus. Die Behandlung besteht aus unterstützenden Maßnahmen, die die Beschwerden lindern und den Gesundheitszustand der Betroffenen verbessern. Dazu zählen z.B. körperliche Schonung, Flüssigkeitszufuhr und schmerzstillende Medikamente. In schweren Fällen ist eine Behandlung im Krankenhaus bzw. sind intensivmedizinische Maßnahmen notwendig.

Wie Sie der Japanischen Enzephalitis vorbeugen können

Gegen die Japanische Enzephalitis steht eine gut wirksame Schutzimpfung zur Verfügung. Ob bei einer Reise in ein Endemiegebiet eine Impfung empfohlen ist, hängt von der bereisten Region, der Jahreszeit, der Reiseroute und dem Reisestil ab und sollte rechtzeitig vor der Reise mit einer spezialisierten Ärztin oder einem spezialisierten Arzt besprochen werden.

Mehr zum Thema: Impfung gegen Japanische Enzephalitis

Zudem sollten auf Reisen in Endemiegebiete sämtliche Maßnahmen, die das Risiko für Insektenstiche verringern, durchgeführt werden. Dazu zählen z.B.:

  • Verwendung von Insektenschutzmitteln,
  • das Tragen von langärmeliger Kleidung und langen Hosen,
  • Verwendung von Moskitonetzen.

Mehr zum Thema: Insektenschutz

Wohin kann ich mich wenden?

Vor einer geplanten Fernreise sollten Sie sich rechtzeitig ärztlich beraten lassen. Wenden Sie sich an

  • eine Ärztin bzw. einen Arzt für Allgemeinmedizin,
  • eine Ärztin bzw. einen Arzt für Reisemedizin bzw. Tropenmedizin,
  • eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie.

Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt, inklusive Reisewarnungen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 8. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin

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