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Diphtherie

Diphtherie ist eine hochansteckende, schwere Infektionskrankheit. Sie wird durch Bakterien - Corynebacterium diphtheriae, seltener Corynebacterium ulcerans oder Corynebacterium pseudotuberculosis - ausgelöst. Die Erkrankung führt meist zu einer Entzündung des Rachens und der oberen Atemwege und kann in schweren Fällen lebensbedrohlich sein.

An Diphtherie kann man mehrmals erkranken. Nach einer durchgemachten Erkrankung besteht keine anhaltende Immunität. Den besten Schutz vor der Erkrankung bietet die Impfung. Sie ist in Österreich im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Der Impfschutz muss in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden.

Diphtherie kommt weltweit vor. In Ländern mit hoher Durchimpfungsrate ist die Erkrankung sehr selten geworden.

Wie wird Diphtherie übertragen?

Diphtherie wird durch Bakterien ausgelöst: Häufig durch Corynebacterium diphtheriae, seltener durch Corynebacterium ulcerans oder Corynebacterium pseudotuberculosis. Die Erreger werden durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Man nennt dies auch Tröpfcheninfektion. Auch durch direkten persönlichen Kontakt ist eine Ansteckung möglich, z.B. über Hautkontakt, Küssen, Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Eine Ansteckung kann auch über verunreinigte Gegenstände erfolgen, man spricht dann von einer Schmierinfektion.

Normalerweise ist für die Ansteckung ein länger dauernder oder enger Kontakt erforderlich, z.B. Schlafen im gleichen Raum. In Ländern mit hohem Hygienestandard erkranken meist nur Personen mit unzureichendem Impfschutz.

Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Symptome - die sogenannte Inkubationszeit - beträgt rund zwei bis fünf Tage.

Erkrankte sind ansteckend, so lange der Erreger in Körperflüssigkeiten und Wunden nachweisbar ist. Unbehandelt kann dies zwei bis vier Wochen dauern, bei chronischem Verlauf auch mehrere Monate. Durch eine entsprechende Therapie mit Antibiotika werden schon nach rund drei Tagen keine Erreger mehr ausgeschieden.

Hinweis

Auch Personen ohne Krankheitszeichen können den Erreger in sich tragen und weiterverbreiten.

Welche Symptome können auftreten?

Diphtherie kann unterschiedlich verlaufen ­- je nachdem wo sich die Bakterien hauptsächlich ansiedeln. Die jeweiligen Krankheitszeichen werden durch Bakteriengifte - auch: Bakterientoxine - hervorgerufen.

Rachendiphtherie

Bei der häufigsten Form der Diphtherie siedeln sich die Bakterien im Rachen, vor allem im Bereich der Mandeln, an und vermehren sich dort. Rachendiphtherie wird auch als respiratorische Diphtherie bezeichnet. Die Erkrankung beginnt meist mit Halsschmerzen und einer Rachenentzündung. Hinzu kommen können Krankheitsgefühl, Fieber, Schluckbeschwerden, faulig-süßer Mundgeruch und schmerzhafte Schwellungen der Lymphknoten.

Die Infektion führt typischerweise nach ein bis zwei Tagen zur Bildung dicker, weißlicher, fest haftendender Beläge - sogenannter Pseudomembranen - auf den Rachenmandeln, dem Gaumenzäpfchen und der Rachenschleimhaut. Die betroffenen Stellen beginnen häufig bereits bei leichter Beanspruchung zu bluten.

Die Bakteriengifte können sich über die Blutbahn weiter im Körper ausbreiten. Die weißlichen Beläge finden sich dann auch auf dem Kehlkopf oder in der Luftröhre bis zu den Bronchien. Sie können auch im Nasenbereich auftreten. Man spricht dann von einer Kehlkopfdiphterie bzw. einer nasalen Diphterie. Je nachdem können unterschiedliche Beschwerden hinzukommen, wie z.B.

  • Schnupfen bzw. dünnflüssig-eitriges oder blutiges Sekret aus der Nase
  • Heiserkeit, Stimmlosigkeit
  • bellender Husten, sogenannter „echter“ Krupp
  • Atemgeräusche
  • Unruhe, Ängstlichkeit
  • Schwellungen im Halsbereich
  • Atemnot und lebensbedrohliche Erstickungsanfälle

Hautdiphtherie bzw. Wunddiphtherie

Bei der selteneren Hautdiphtherie kommt es zu einer Infektion der Haut oder der Schleimhaut mit Corynebakterien. Oft besteht eine Mischinfektionen mit anderen Bakterien. Der Infektion geht meist eine Verletzung der Haut oder ein Insektenstich voraus.

Die Hautdiphtherie macht sich durch schmierige, fest haftende Beläge und scharf abgegrenzte Geschwüre bemerkbar. Sie tritt vor allem in der Genital- und Analgegend auf. Bei Neugeborenen kann der Nabel befallen sein. Die Hautdiphtherie kommt in erster Linie in tropischen und subtropischen Gebieten oder unter sehr schlechten hygienischen Bedingungen vor.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Ärztin oder der Arzt stellt meist anhand des typischen Erscheinungsbildes fest, ob es sich um Diphtherie handelt. Zur Sicherung der Diagnose wird ein Abstrich aus dem Rachenraum oder der Nase genommen. Der Abstrich wird im Labor mittels PCR auf das Vorhandensein der Bakterien untersucht. Der Nachweis des Erregers dauert meist zwei bis vier Tage.

Hinweis

Diphtherie gehört in Österreich zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Das heißt, die Ärztin oder der Arzt meldet eine Diphtherie-Erkrankung der Gesundheitsbehörde.

Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um einen schweren Krankheitsverlauf bzw. Komplikationen zu verhindern.

Wie erfolgt die Behandlung der Diphtherie?

Erkrankte Personen erhalten umgehend von der Ärztin oder vom Arzt ein Gegengift - ein sogenanntes Antitoxin -, das die Bakteriengifte neutralisiert. Das Antitoxin wird bereits bei Verdacht auf Diphtherie verabreicht. Um die optimale Wirkung zu erzielen, muss das Antitoxin verabreicht werden, bevor die Bakteriengifte an den Organzellen, z.B. den Herzmuskelzellen, haften. So kann das Fortschreiten der Infektion aufgehalten werden. Auch lebensgefährliche Komplikationen können damit vermieden werden. Die Antitoxingabe erfolgt stationär im Krankenhaus, um die Patientin oder den Patienten laufend überwachen zu können.

Zudem werden über einen Zeitraum von zwei Wochen Antibiotika, z.B. Penicillin oder Erythromycin, verabreicht. Zusätzlich ist ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Bei Bedarf sind fiebersenkende Maßnahmen angezeigt. Bettruhe kann sich günstig auf den Verlauf der Erkrankung auswirken.

Bei schwerem Krankheitsverlauf sind gegebenenfalls weitere therapeutische Maßnahmen erforderlich. Dazu zählen z.B. die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, künstliche Beatmung etc.

Der Therapieerfolg wird anhand erneuter Abstriche und Erregernachweise überprüft.

Hinweis

Personen, die an Diphtherie erkrankt sind, müssen den Kontakt mit anderen Personen vermeiden. Sie dürfen vorübergehend keine Gemeinschaftseinrichtungen, öffentliche Veranstaltungen etc. besuchen.

Welche Komplikationen können auftreten?

Die Bakteriengifte können sich über die Blutbahn weiter im Körper ausbreiten und neben den Atemwegen auch andere Organe befallen. Dies kann manchmal zu lebensbedrohlichen Infektionen führen. Ein solcher schwerer Krankheitsverlauf wird toxische Diphtherie bezeichnet. Er entwickelt sich meist als Folge einer Rachendiphtherie, kann aber auch gleich von Anfang an bestehen.

Besonders gefürchtet ist eine Entzündung der Herzmuskulatur - eine sogenannte Myokarditis - mit nachfolgender Schädigung der Herzmuskelzellen. Es besteht die Gefahr schwerer Herzrhythmusstörungen und des plötzlichen Herztodes. Das Risiko dafür ist auch Monate nach der Herzmuskelentzündung noch gegeben; man spricht vom Diphtherie-Spättod.

Diphtherie kann auch zu einer Schädigung der Nerven mit Lähmungen der Kopf-, Gesichts-, Rumpf- und Atemmuskulatur führen. Typisch ist eine Lähmung des Gaumensegels, die in weiterer Folge zu Schluckstörungen und Lungenentzündungen führen kann. Auch Schäden an Leber und Nieren sind möglich.

Wie Sie Diphtherie vorbeugen können

Alle Personen sollen gegen Diphtherie geimpft sein. Die Impfung ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten und wird im Rahmen der Sechsfach-Impfung geimpft. Um die Schutzwirkung zu erhalten, sind regelmäßige Auffrischungsimpfungen notwendig.

Weitere Informationen finden Sie unter: Impfung gegen Diphtherie.

Die Impfung kann auch nach engem Kontakt mit einer an Diphtherie erkrankten Person als vorbeugende Schutzmaßnahme eingesetzt werden, wenn die letzte Impfung mehr als fünf Jahre zurückliegt.

Hinweis

Auch gegen Diphtherie geimpfte Personen können die Krankheit übertragen. Sie erkranken jedoch selbst nicht. Um die Krankheit nachhaltig einzudämmen, ist es daher besonders wichtig, dass möglichst viele Menschen geimpft sind.

Wohin kann ich mich wenden?

Wenden Sie sich bei den ersten Krankheitszeichen umgehend an

  • eine Ärztin oder einen Arzt für Allgemeinmedizin,
  • eine Fachärztin oder einen Facharzt für Kinderheilkunde,
  • die nächstgelegene Spitalsambulanz.

Achtung

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder Ihr Kind an Diphtherie erkrankt sind, informieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt bzw. das Krankenhaus unbedingt vorab telefonisch, um den Kontakt mit anderen Personen in Warteräumen zu vermeiden!

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

sowie über den Online-Ratgeber Kostenerstattung der Sozialversicherung.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 31. August 2022

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: a.o.Univ.Prof. Dr. Andreas Böck, Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde

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