Bauchfellentzündung (Peritonitis)
Inhaltsverzeichnis
Welche Ursachen hat eine Bauchfellentzündung?
Ursachen für eine Bauchfellentzündung sind z.B. Infektionen. Es gibt aber auch andere Ursachen. Ärztinnen und Ärzte unterscheiden unter anderem:
- Primäre Bauchfellentzündung: Die sogenannte spontan-bakterielle Peritonitis kommt als Komplikation bei Leberzirrhose vor. Auch bei bestimmten Formen der Hepatitis, Krebserkrankungen mit Metastasen, Herzinsuffizienz, seltenen systemischen Erkrankungen (z.B. Lupus erythematodes) etc. kann es zu einer Bauchfellentzündung kommen. Sie steht oft in Zusammenhang mit Aszites.
- Sekundäre Bauchfellentzündung: Diese steht in Zusammenhang mit einer Erkrankung bzw. Infektionen des Magen-Darm- und Becken-Bereiches. Sie kann beispielsweise infolge einer Perforation eines Organs auftreten. Man nennt dies auch „Durchbruch“. Dabei kann es sich z.B. um Folgen von Magengeschwür, Blinddarmentzündung, Gallenblasenentzündung oder Divertikulitis handeln. Außerdem kann es nach Verletzungen dazu kommen.
Auch als Komplikation nach operativen Eingriffen kann eine Peritonitis auftreten. Selten kommt es auch bei einer Form der Dialyse, der kontinuierlich ambulanten Peritonealdialyse, dazu.
Eine Bauchfellentzündung kann lokal begrenzt auftreten, sich jedoch auch ausbreiten. Dann kann eine lebensbedrohliche Situation, Sepsis bzw. Schock eintreten.
Meist verläuft eine Bauchfellentzündung akut. Chronische Bauchfellentzündungen kommen selten vor, z.B. bei Tuberkulose.
Welche Symptome können auftreten?
Akut treten – je nach Ursache - unter anderem folgende Symptome auf:
- Bauchschmerzen, entweder lokal begrenzt oder im gesamten Bauchbereich, starke Schmerzen,
- Druckschmerz,
- Abwehrspannung,
- aufgeblähter Bauch,
- Fieber,
- Übelkeit, Appetitlosigkeit,
- zudem können ein generelles Krankheitsgefühl auftreten und Symptome wie Kreislaufprobleme, beschleunigte Atmung oder beschleunigte Herzfrequenz.
Hinweis
Symptome wie Bauchschmerzen sind für Betroffene oft schwer einzuordnen. Diese treten bei verschiedenen Erkrankungen auf. Bei bestimmten Symptomen muss sofort ärztliche Hilfe gerufen werden. Notruf 144! Dazu zählen z.B. starke Schmerzen, rasche Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Atemnot, beschleunigte Atmung, Herzrasen, Blutdruckabfall etc. Es kann rasch zu einer lebensgefährlichen Situation kommen.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Für die Diagnose führt die Ärztin oder der Arzt – je nach gesundheitlichem Zustand der betroffenen Person – unter anderem eine Anamnese und körperliche Untersuchungen durch. Zudem zählen weitere Untersuchungen zur Abklärung, z.B.:
- Bildgebende Verfahren wie Ultraschall des Bauchraumes, Röntgen des Brustkorbs, CT des Bauchraumes, ev. mit Kontrastmittel,
- Laboruntersuchungen, z.B. Entzündungsparameter, Blutbild,
- Ev. Laparoskopie, explorative Laparotomie, Aszitespunktion.
Wie erfolgt die Behandlung einer Bauchfellentzündung?
Die Therapie erfolgt abhängig von Ursache und gesundheitlichem Zustand der Patientin oder des Patienten durch:
- Antibiotikagabe, Klassifikation der Keime,
- operativen Eingriff und Behebung der ursprünglichen Erkrankung bzw. Ursache,
- Lavage, das Spülen mit spezieller Flüssigkeit, Drainage,
- intensivmedizinische Behandlung mit Sicherung und Überwachung der Vitalfunktionen, Beatmung, Schocktherapie, Infusionen etc.
Wohin kann ich mich wenden?
Zeigen sich Symptome wie beispielsweise starke Schmerzen, allgemein schlechter Gesundheitszustand, hohes Fieber, Kreislaufinstabilität, ist eine sofortige ärztliche Konsultation notwendig! Notruf 144!
Bei einer Bauchfellentzündung können Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen in die Behandlung involviert sein, insbesondere für Innere Medizin mit Spezialisierung Gastroenterologie, Chirurgie etc. Die Akutbehandlung erfolgt im Krankenhaus, z.B. Abteilung für Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie oder Abteilung für Chirurgie.
Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?
Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen.
Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 9. September 2022
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Prim. Dr. Gerhard Reicht, Arzt für Allgemeinmedizin, Facharzt für Innere Medizin, Zusatzfach Innere Medizin (Gastroenterologie und Hepatologie), Zusatzfach Innere Medizin (Nephrologie)