Ethische Aspekte bei klinischen Studien an Kindern
Für die Teilnahme an einer klinischen Studie ist die Einwilligung der Patientinnen/Patienten (bei Kindern entwicklungsabhängig ab 8 Jahren) und deren Eltern bzw. anderer gesetzlicher Vertreterinnen/Vertreter notwendig. Im Gegensatz zu klinischen Studien an Erwachsenen dürfen keine finanziellen Anreize zur Teilnahme an einer Studie geboten werden. Der erhöhte gesetzliche Schutz bei pädiatrischen klinischen Studien dient einerseits der Gewährleistung einer ethisch korrekten Vorgehensweise, stellt andererseits aber auch eine Hürde dar, pädiatrische klinische Studien durchzuführen.
Europäische Datenbank für klinische Studien
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) betreibt eine öffentlich einsehbare Datenbank (EU CTR) für klinische Studien, die in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum durchgeführt werden, und darüber hinaus auch für solche, die außerhalb des europäischen Raums durchgeführt werden, wenn diese einen Bezug zu Entwicklungen von Medikamenten mit pädiatrischer Indikation aufweisen. In der Datenbank werden somit auch klinische Studien an Kindern und Jugendlichen gelistet. Voraussetzung dafür ist eine Registrierung der klinischen Studien über EudraCT, eine eigens dafür angelegte Plattform.
Amerikanische Datenbank für klinische Studien
Das amerikanische Pendant der europäischen Datenbank EU CTR ist weitaus umfassender. Insgesamt sind nach eigenen Angaben mehr als 350.000 klinische Studien aus 220 verschiedenen Ländern registriert. Die Datenbank umfasst sowohl Interventions- als auch Beobachtungsstudien und listet ebenfalls Studien an Kindern und Jugendlichen.
Weitere Informationen finden Sie unter: Grundlagen zum Arzneimittelsystem
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 24. Januar 2022
- Gesundheit Österreich GmbH, Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen, Abteilung Evidenz- und Evaluationsstudien
- Redaktion Gesundheitsportal