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Migräne

Migräne ist eine Kopfschmerzerkrankung. Bei einem Migräneanfall kommt es zu plötzlichen, meist mäßigen bis sehr starken Kopfschmerzen, üblicherweise auf einer Seite des Kopfes. Zudem können weitere Symptome auftreten, zum Beispiel Übelkeit, Sehstörungen oder Missempfindungen wie Kribbeln auf der Haut. Etwa 14 von 100 Frauen und sieben von 100 Männern haben wiederkehrende Attacken von Migräne.

Dieser Artikel informiert zu Migräne bei Erwachsenen. Erfahren Sie mehr zu Symptomen, Diagnose und Therapie.

Informationen zu Migräne im Kindes- und Jugendalter finden Sie unter Kopfschmerzen bei Kindern und Jugendlichen.

Welche Symptome können bei Migräne auftreten?

Bei Migräne kommt es zu meist mäßigen bis starken Kopfschmerzen, häufig einseitig. Diese Schmerzen können pulsierend, pochend oder hämmernd sein. Die Kopfschmerzen können sich bei Bewegung verschlechtern.

Begleitende Symptome können zum Beispiel sein:

  • Übelkeit,
  • Erbrechen,
  • Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen, Geräuschen oder Licht,
  • Appetitlosigkeit.

Eine sogenannte Aura kann vor oder auch zeitgleich mit den Kopfschmerzen auftreten. Bei dieser kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

  • Sehen von Lichtblitzen, Schattierungen oder ein Gesichtsfeldausfall,
  • Gleichgewichtsstörungen,
  • Störungen von Sprache,
  • Missempfindungen, z.B. Kribbeln auf der Haut.

Eine Aura klingt normalerweise innerhalb einer Stunde ab, und danach stellt sich der Kopfschmerz ein.  Allerdings kann eine Aura auch ohne Kopfschmerzen auftreten.

Fachleute sprechen von Migräne, wenn typische Migränebeschwerden mindestens fünfmal aufgetreten sind.

Bei ca. einem Drittel der Menschen mit Migräne kommt es Stunden bis zwei Tage vor dem Migräneanfall zu unspezifischen Symptomen. Fachleute bezeichnen dies als Prodromalsymptome, wie beispielsweise:

  • Erschöpfung,
  • viel Durst,
  • vermehrter Harndrang,
  • veränderter Appetit,
  • Veränderungen der Stimmung.

Eine Migräneattacke dauert unbehandelt zwischen vier und 72 Stunden.

Welche Ursachen hat Migräne?

Die Ursachen von Migräne sind nicht zur Gänze erforscht. Fachleute vermuten, dass unter anderem eine Veränderung der Regulation von Gefäßen und der Verarbeitung von Reizen sowie Schmerzen im Gehirn dabei eine Rolle spielen. Auch Entzündungsprozesse dürften daran beteiligt sein.

Bei Migräne können auch Gene eine Rolle spielen, z.B. bei der sogenannten familiären hemiplegischen Migräne. Weitere Informationen dazu finden Sie unter Orphanet.

Migränetrigger: Was ist das?

Migränetrigger können das Risiko für das Auftreten einer Migräneattacke steigern. Zu diesen Triggern zählen u.a.:

  • Emotionaler Stress,
  • unregelmäßige Essenszeiten,
  • Schlafstörungen,
  • bestimmte Düfte oder Gerüche,
  • Wetterwechsel bzw. Kälte oder Hitze,
  • Nackenschmerzen,
  • Rauchen bzw. Nikotin,
  • Alkohol,
  • Unterzuckerung.

Auch ein Zusammenhang von Migräne mit dem weiblichen Hormonhaushalt ist möglich – etwa rund um die Menstruation – Fachleute sagen dazu auch perimenstruell.

Welche Formen von Migräne gibt es und wie kann sie verlaufen?

Die meisten Betroffenen haben eine episodische Migräne. Bei dieser treten die Migräneattacken in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen auf.

Seltener tritt die chronische Migräne auf. Fachleute sprechen von chronischer Migräne, wenn die Beschwerden über mindestens drei Monate an mehr als fünfzehn Tagen pro Monat auftreten. Eine chronische Form tritt bei weniger als zwei von 100 Menschen mit Migräne auf.

Wie kann eine Migräne verlaufen?

Migräne beginnt häufig bereits bei Kindern und Jugendlichen im Schulalter. Eine Migräne kann sich mit der Zeit bessern. Dabei können auch hormonelle Umstände eine Rolle spielen. Zum Beispiel bessert sich eine Migräne häufig während der Schwangerschaft bzw. geht nach den Wechseljahren zurück. Allerdings kann eine Migräne mit Aura in der Schwangerschaft in manchen Fällen schlimmer werden. Auch bei Patientinnen, die rund um die Wechseljahre Östrogene als Hormonersatztherapie einnehmen, kann sich Migräne mit Aura verschlechtern.

Welche Komplikationen können bei Migräne auftreten?

Folgende Komplikationen können bei Migräne auftreten:

  • Status migraenosus: Migräneattacke, die länger als drei Tage andauert.
  • Migränöser Infarkt: Es kommt zu Aura-Symptomen während einer typischen Migräneattacke. Zeitgleich liegt ein ischämischer Schlaganfall vor. Es gibt keine andere Erklärung für den Schlaganfall als die Migräne. Jüngere Frauen sind von dieser seltenen Komplikation häufiger betroffen.

Bei der seltenen sogenannten anhaltenden Aura ohne Schlaganfall kommt es zu Aura-Symptome, die eine Woche oder länger andauern. Es liegt kein Schlaganfall vor. Selten können zudem epileptische Anfälle während einer Migräne mit Aura ausgelöst werden.

Menschen mit chronischer Migräne haben zudem ein erhöhtes Risiko für:

  • Psychiatrische Erkrankungen,
  • Schlafstörungen,
  • Fatigue,
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
  • weitere Schmerzen,
  • Verdauungsprobleme.

Kann man einer Migräne vorbeugen?

Ein Migränetagebuch kann unterstützen, mögliche Auslöser zu erkennen. Das hilft, diese in Zukunft besser zu vermeiden. Ein Beispiel für ein Migränetagebuch finden Sie unter www.gesundheitsinformation.de.

Durch vorbeugende Therapiemaßnahmen ist es möglich, die Anzahl der Migräneattacken zu reduzieren. Nähere Informationen finden Sie unter Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es bei Migräne?

Wie wird die Diagnose einer Migräne gestellt?

Zur Diagnosestellung einer Migräne ist eine gründliche Erhebung der Krankengeschichte in einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch notwendig. Bei diesem fragt die Ärztin oder der Arzt zum Beispiel:

  • Wie häufig sind die Kopfschmerzen?
  • Seit wann bestehen die Kopfschmerzen?
  • Wie fühlen sich die Kopfschmerzen an?
  • Wie stark sind die Kopfschmerzen?
  • Treten noch andere Beschwerden auf? 
  • Gab es früher schon ähnliche Beschwerden?
  • Treten die Beschwerden in Zusammenhang mit der Menstruation auf?
  • Nehmen Sie Medikamente ein?
  • Trinken Sie Alkohol oder rauchen Sie?
  • Gibt es in der Familie gehäuft Kopfschmerzen?

Auch das Führen eines Kopfschmerztagebuchs kann wesentliche Hinweise für Diagnose und Therapie liefern.

Zur Abklärung von Kopfschmerzen ist im Allgemeinen zudem eine körperliche und neurologische Untersuchung notwendig. Ebenso erfolgt eine Blutdruckmessung. Gegebenenfalls sind zum Ausschluss von anderen Krankheiten als Migräne weitere Untersuchungen erforderlich, vor allem ein MRT. Treten Schmerzen der Augen auf, ist eine Messung des Augendrucks wesentlich.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es bei Migräne?

Nach Diagnosestellung einer Migräne erfolgt eine Aufklärung über die Erkrankung durch die Ärztin oder den Arzt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, akute Migräneattacken zu behandeln. Unter Umständen sind auch vorbeugende Therapiemaßnahmen notwendig. Zum Einsatz kommen Medikamente sowie Maßnahmen wie Entspannungsmethoden oder Ausdauersport. Die Ärztin oder der Arzt berät zu den individuellen Möglichkeiten – auch je nach möglichen weiteren Erkrankungen sowie Gesundheitszustand.

Behandlung einer akuten Migräneattacke

Fachleute empfehlen, die Migräneattacke möglichst früh mit Medikamenten abzufangen. Zur Linderung der Schmerzen kommen Schmerzmittel sowie spezielle Migränemittel zum Einsatz.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt informiert zu Medikamenten, Wirkung, Nebenwirkungen sowie Kontraindikationen. Zu rezeptfreien Schmerzmitteln informiert ebenso die Apothekerin oder der Apotheker. Vor Einnahme von rezeptfreien Medikamenten ist es wesentlich, dass die Migräne ärztlich abgeklärt ist. Im Arzneimittelspezialitäten-Register des BASG sind zudem Medikamente mit ihrem Beipacktext abrufbar. Übermäßiger Gebrauch von Schmerzmitteln kann zu Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch führen.

Welche Schmerzmittel und Migränemittel kommen zum Einsatz?

Schmerzmittel kommen vor allem bei leichten bis mittelschweren Migräneattacken zur Anwendung. Zu diesen Schmerzmitteln zählen vor allem:

  • Paracetamol
  • Sogenannte NSAR – wie Acetylsalicylsäure, Ibuprofen oder Diclofenac

Auch eine Kombination von Schmerzmitteln mit Koffein ist möglich.

Triptane wurden eigens für die Behandlung von Migräne entwickelt. Sie wirken unter anderem entzündungshemmend. Triptane lindern Schmerzen, Lichtempfindlichkeit und Übelkeit. Sie kommen eher bei mittelschweren bis schweren Migräneattacken zur Anwendung. Zu den Triptanen zählen die Wirkstoffe: Almotriptan, Eletriptan, Frovatriptan, Naratriptan, Rizatriptan, Sumatriptan und Zolmitriptan. Triptane gibt es in unterschiedlichen Anwendungsformen – von Tablette über Nasenspray bis hin zum Spritzen unter die Haut.

Einige Triptane wirken schneller als andere – allerdings ist dann die Wirkung kürzer. Ist die Anwendung eines Triptans nicht hilfreich, kann die Ärztin oder der Arzt ein anderes vorschlagen. Wie gut und wie Triptane wirken, hängt von der Schwere der Migräne, der Dosierung des Mittels und der Form der Verabreichung ab. Spritzen unter die Haut wirken besser und schneller, haben aber auch mehr Nebenwirkungen. Nähere Informationen zu Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen von Triptanen finden Sie auf www.gesundheitsinformation.de.

Triptane können vor allem bei langen oder wiederkehrenden Migräneattacken auch in Kombination mit NSAR – vor allem Naproxen – von der Ärztin oder dem Arzt empfohlen werden. Stellen Triptane keine Option für eine Behandlung dar – zum Beispiel beim Vorliegen von Kontraindikationen –, verschreibt die Ärztin oder der Arzt etwa auch gegebenenfalls den Wirkstoff Lasmiditan oder das sogenannte Mutterkorn. Mutterkorn ist u.a. schlechter verträglich als Triptane. Die Verschreibung erfolgt nur in Ausnahmefällen.

Hinweis

Bei akuten Kopfschmerzen ist es wichtig, dass Schmerzmittel kürzer als zehn Tage zum Einsatz kommen. Übermäßiger Schmerzmittelgebrauch kann zu schmerzmittelbedingtem Kopfschmerz sowie unter anderem zu Abhängigkeit führen. Auch Triptane können zu arzneimittelbedingtem Kopfschmerz führen.

Welche weiteren Medikamente können bei Migräne zum Einsatz kommen?

Folgende weitere Medikamente können bei Migräneattacken vor allem zum Einsatz kommen:

  • Bei Übelkeit und Erbrechen können die Wirkstoffe Domperidon oder Metoclopramid zum Einsatz kommen.
  • Bei einem Status migraenosus – einer länger als drei Tage anhaltenden Migräneattacke – kann die Ärztin oder der Arzt zusätzlich zu Triptanen, Schmerzmitteln und Medikamenten gegen Übelkeit etwa auch Kortison verschreiben.
  • Zur Behandlung eines ischämischen Schlaganfalls, der selten auch in Zusammenhang mit Migräne steht, finden Sie Informationen unter Schlaganfall: Was ist das?

Nähere Informationen zu Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen von Medikamenten bei Migräne finden Sie auf www.gesundheitsinformation.de.

Vorbeugende Behandlung von Migräne

Zur Vorbeugung von Migräne können Medikamente, aber auch andere Maßnahmen wie Entspannungstraining zur Anwendung kommen.

Wann kommen Medikamente zur Vorbeugung von Migräne zum Einsatz?

Fachleute empfehlen eine Vorbeugung mit Medikamenten vor allem bei:

  • häufig auftretenden Migräneanfällen: jeden Monat drei oder mehr Anfälle, die die Lebensqualität deutlich mindern,
  • mehr als drei Tage anhaltenden, schweren Anfällen,
  • zunehmender Häufigkeit von Migräneattacken,
  • Migräne, die nicht auf eine Therapie mit Schmerzmitteln oder Triptanen anspricht, die Medikamente mehr als zehn Tage im Monat notwendig sind oder diese Behandlungen nicht möglich sind,
  • nach einem migränösen Hirninfarkt.

Welche Medikamente kommen zur Vorbeugung von Migräne zum Einsatz?

Die meisten Medikamente zur vorbeugenden Behandlung von Migräne entwickelte die Wissenschaft vorrangig für andere Erkrankungen. Sie konnten jedoch auch ihre Wirksamkeit gegen Migräne beweisen. Zu diesen Medikamenten zählen:

  • Betablocker wie Metoprolol und Propranolol sowie der Kalziumkanalblocker Flunarizin. Diese Wirkstoffe hemmen bestimmte Botenstoffe oder Rezeptoren, die auch bei der Entstehung von Migräneattacken wesentlich sind.
  • Das Antiepileptikum Topiramat.
  • Amitryptilin, ein sogenanntes trizyklisches Antidepressivum
  • Botulinumtoxin A, umgangssprachlich auch Botox genannt: Bei chronischer Migräne kann eine damit erfahrene Neurologin oder ein damit erfahrener Neurologe dieses Medikament in verschiedene Muskeln im Bereich des Kopfes bzw. Nackens spritzen. 
  • Zudem gibt es Medikamente, die Antikörper enthalten. Diese setzen bei einem Eiweißstoff im Körper an, der eine Rolle in der Entstehung von Migräneattacken spielen könnte. Zu diesen Wirkstoffen zählen: Erenumab, Fremanezumab, Eptinezumab und Galcanezumab. Diese Präparate kommen zum Einsatz, wenn die anderen genannten Wirkstoffe nicht helfen bzw. nicht vertragen werden. Die Wirksamkeit dieser Präparate wird laufend weiter untersucht. Sie dürften nach aktuellem Wissensstand allgemein eine gute Verträglichkeit aufweisen.

Weiters kann die Ärztin oder der Arzt auch den Wirkstoff Rimegepant verschreiben. Welches Medikament vorbeugend bei Migräne infrage kommt, klärt die Ärztin oder der Arzt mit der Patientin bzw. dem Patienten. Weitere Informationen zu Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen der vorbeugenden Medikamente gegen Migräne finden Sie unter www.gesundheitsinformation.de.  

Tritt bis zu drei Monate nach vorbeugender Behandlung keine oder wenig Besserung ein, überlegt die Ärztin oder der Arzt eine andere Therapie. Kontrolluntersuchungen zur Überprüfung der Notwendigkeit dieser Therapiemaßnahmen sind zudem wesentlich.

Welche weiteren Maßnahmen zur Vorbeugung von Migräne gibt es? 

Zu weiteren Möglichkeiten, einer Migräne vorzubeugen, zählen:

  • Erlernen und Anwenden von Entspannungsmethoden wie Biofeedback, um den Umgang mit Belastungen und Stress zu erleichtern.
  • Psychotherapie, vor allem kognitive Verhaltenstherapie. Diese kann unter anderem dabei unterstützen, sich mit Gedanken, Gefühlen und Verhalten rund um die Schmerzen auseinanderzusetzen und das psychische Wohlbefinden zu fördern.

Möglichweise kann auch Akupunktur manchen Menschen helfen, die Migräne abzumildern.

Bei einer Nervenstimulation werden etwa elektronische Impulse über Elektroden auf der Kopfhaut in das Gehirn weitergeleitet oder einzelne Nerven gereizt. Die Wirksamkeit dieser Anwendung wird derzeit laufend untersucht.

Für Nahrungsergänzungsmittel sowie pflanzliche Mittel sowie für CBD (Cannabidiol) liegen derzeit keine verlässlichen Studiendaten vor, die eine Unterstützung zur Vorbeugung von Migräne nachweisen können. 

Wie kann die Migränebehandlung in der Schwangerschaft erfolgen?

Die Ärztin oder der Arzt berät zu allgemeinen hilfreichen Maßnahmen bei Migräne in der Schwangerschaft. Zudem kann die Ärztin oder der Arzt eine medikamentöse Behandlung vorschlagen. Dabei kommen vor allem zum Einsatz:

  • NSAR: Im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel – vorrangig Ibuprofen, ansonsten Naproxen.
  • Paracetamol.
  • Mittel gegen Übelkeit, vor allem Metoclopramid.
  • Metoprolol: Betablocker  zur Vorbeugung der Migräneattacken.
  • Amitriptylin: Antidepressivum zur Vorbeugung von Migräneattacken.

Triptane – bevorzugt Sumatriptan – können off label in begründeten Fällen zur Anwendung kommen. Weitere Medikamente kommen nur unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiken zum Einsatz.

Hinweis

Die Ärztin oder der Arzt informiert zu Medikamenten, Wirkung, Nebenwirkungen sowie Kontraindikationen und möglichen notwendigen Kontrolluntersuchungen während der Behandlung. Vor Einnahme von rezeptfreien Medikamenten ist es wesentlich, dass die Migräne ärztlich abgeklärt ist und die Ärztin oder der Arzt zu Anwendung in der Schwangerschaft dazu beraten hat!

Was können Betroffene selbst tun?

Folgende Maßnahmen können Betroffene weiters unterstützen, wie zum Beispiel:

  • Allgemeine Maßnahmen wie Reizabschirmung, Schlafen bzw. Ruhe sowie Kühlen von Schläfen und Stirn können bei einer akuten Migräneattacke Linderung bringen.
  • Zur Vorbeugung von Migräne empfehlen Fachleute Ausdauersportarten wie etwa Schwimmen, Fahrradfahren oder Walken. Die Ärztin oder der Arzt kann zu Bewegungsempfehlungen im Zusammenhang mit dem persönlichen Gesundheitszustand beraten.
  • Ein Migränetagebuch kann helfen, mögliche Auslöser zu erkennen und zu vermeiden.

Auch ein Austausch mit anderen Menschen mit Migräne in einer Selbsthilfegruppe kann unterstützen.

Wann ist eine ärztliche Abklärung erforderlich?

Es ist wichtig, ärztlich abzuklären, ob häufige Kopfschmerzen bzw. weitere Symptome aufgrund einer Migräne auftreten. Im Allgemeinen unterstützt eine zeitnahe ärztliche Abklärung bei Kopfschmerzen, mögliche Ursachen zu finden und chronischen Kopfschmerzen vorzubeugen. Auch bei hohem Schmerzmittelkonsum, mehr als zehn Tage im Monat, ist ärztlicher Rat wesentlich, um der Entstehung von Kopfschmerzen bei Medikamentenübergebrauch sowie weiteren Komplikationen vorzubeugen.

In jedem Fall ist bei folgenden Symptomen umgehend ärztliche Hilfe erforderlich:

  • neu aufgetretene, tägliche Kopfschmerzen,
  • bereits bestehende Kopfschmerzen verändern sich in Intensität oder Häufigkeit,
  • Fieber und starke Kopfschmerzen,
  • neue Kopfschmerzen in der Schwangerschaft oder bei einem Alter über 50 Jahre.

Folgende Symptome stellen medizinische Notfälle dar, bei denen die Rettung unter 144 gerufen werden muss:

  • schlagartig extreme Kopfschmerzen, die innerhalb von Minuten ein Maximum erreichen,
  • Kopfschmerzen mit Augenschmerzen,
  • Kopfschmerzen und Nackensteife sowie hohes Fieber,
  • Lähmungserscheinungen, Sehstörungen, Wesensveränderungen oder Gefühlsstörungen,
  • Kopfschmerzen, auf die Bewusstseinsstörungen und epileptische Anfälle folgen.

Wohin kann ich mich wenden?

Bei Kopfschmerzen können Sie sich an die Hausärztin oder den Hausarzt wenden. Diese oder dieser überweist sie bei Verdacht auf Migräne weiter an eine Neurologin oder einen Neurologen. Sie können sich auch als erste Ansprechstelle an eine Primärversorgseinheit oder telefonisch an die Gesundheitsnummer 1450 wenden.

Auf der Website der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft finden Sie zudem eine Suche nach spezialisierten Kopfschmerzambulanzen.

In Notfällen rufen Sie die Rettung unter 144.

Selbsthilfegruppen finden Sie unter unserer auf der Website von ÖKUSS.

Wie erfolgt die Abdeckung der Kosten?

Die e-card ist Ihr persönlicher Schlüssel zu den Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Therapiemaßnahmen werden von Ihrem zuständigen Sozialversicherungsträger übernommen. Bei bestimmten Leistungen kann ein Selbstbehalt oder Kostenbeitrag anfallen. Detaillierte Informationen erhalten Sie bei Ihrem Sozialversicherungsträger. Weitere Informationen finden Sie außerdem unter:

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 3. April 2025

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Priv.-Doz. Prim. Dr. Nenad Mitrovic, Facharzt für Neurologie; Zusatz: ÖÄK-Diplom für Spezielle Schmerztherapie

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