Kresse
Inhaltsverzeichnis
Pflanzenkunde
Unter dem Überbegriff Kresse verbergen sich drei verschiedene Gattungen, die zu zwei unterschiedlichen Pflanzenfamilien gehören und sich vorrangig in ihrem Aussehen unterscheiden.
Zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehören:
- Gartenkresse (Lepidium sativum) meist kurz Kresse genannt und
- Brunnenkresse (Nasturtium officinale), auch Bach- oder Wasserkresse.
Zur Familie der Kapuzinerkressegewächse (Tropaeolaceae) gehört die:
- Kapuzinerkresse oder Salatblume (Tropaeolum majus).
Die Gartenkresse ist ein einjähriges Kraut, das man an den kleinen, eiförmigen und gefiederten Blättern erkennt. Manche Sorten haben krausblättriges Aussehen. Bereits gekeimte Gartenkresse kann man mittlerweile in vielen Supermärkten, meist in kleinen Papierschalen, kaufen. Die Brunnenkresse ist eine mehrjährige Staude, die bevorzugt an sehr feuchten Stellen entlang von fließenden Gewässern wächst. Ihre Blätter sind eher rundlich. Die Kapuzinerkresse ist eine mehrjährige Pflanze und durch ihre meist orange gefärbten Blüten besonders auffällig. Sie ist auch eine beliebte Zierpflanze. Ihre Blätter sind mit bis zu sieben Zentimetern deutlich größer als die Blätter der anderen Kressen.
Tipp
Garten- und Kapuzinerkresse können leicht selbst gezogen werden: Gartenkresse keimt sogar ohne Erde z.B. in Keimschalen auf Watte in nur wenigen Tagen – feucht halten! Kapuzinerkresse mag es windgeschützt und eher trocken. Sie neigt zu Blattläusen und ist nicht winterhart.
Inhaltsstoffe, Geruch und Geschmack
Alle drei Kressearten zeichnen sich durch ihren typischen senf- bis rettichartigen, leicht scharfen bis pfeffrigen Geschmack und Geruch aus. Dieser beruht auf dem Vorkommen spezieller Scharfstoffe (Senfölen), die aus den im Pflanzengewebe vorhandenen Glukosinolaten dann entstehen, wenn das Gewebe zerstört wird, z.B. wenn man in die Blätter beißt. Sie sind für die Pflanze ein Fraßschutz, für uns aber sehr nützlich. Sie zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen u.a. antioxidativ und das Immunsystem unterstützend.
Man findet die Glukosinolate auch in Kraut, Kohlsprossen und Kohlrabi, Gemüse das ebenfalls zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler (Brassicaceae) gehört. Die Kressesorten liefern wertvolle Vitamine und Mineralstoffe wie z.B. Vitamin C, Vitamine der B-Gruppe und Vitamin E sowie Kalium und Kalzium.
Inhaltsstoffe Brunnenkresse |
je 100 g verzehr- barer Anteil, roh |
Inhaltsstoffe Brunnenkresse |
je 100 g verzehr- barer Anteil, roh |
---|---|---|---|
Energie (kcal) | 22 | Eisen (mg) | 2,2 |
Fett (g) | 1 | Vitamin A (µg) | 692 |
Protein (g) | 1,2 | Vitamin B1 (mg) | 0,16 |
Kohlenhydrate (g) | 0,4 | Vitamin B2 (mg) | 0,06 |
Ballaststoffe (g) | 1,5 | Niacin (mg) | 0,8 |
Kalium (mg) | 230 | Vitamin B6 (mg) | 0,23 |
Kalzium (mg) | 170 | Vitamin C (mg) | 62 |
Magnesium (mg) | 15 | Vitamin E (mg) | 1,4 |
Inhaltsstoffe Gartenkresse |
je 100 g verzehr- barer Anteil, roh |
Inhaltsstoffe Gartenkresse |
je 100 g verzehr- barer Anteil, roh |
---|---|---|---|
Energie (kcal) | 33 | Eisen (mg) | 2,9 |
Fett (g) | 0,7 | Vitamin A (µg) | 365 |
Protein (g) | 4,2 | Vitamin B1 (mg) | 0,15 |
Kohlenhydrate (g) | 2,5 | Vitamin B2 (mg) | 0,19 |
Ballaststoffe (g) | 3,5 | Niacin (mg) | 1,8 |
Kalium (mg) | 550 | Vitamin B6 (mg) | 0,3 |
Kalzium (mg) | 214 | Vitamin C (mg) | 59 |
Magnesium (mg) | 40 | Vitamin E (mg) | 0,7 |
Verwendung und Zubereitung
Von allen Kressesorten werden die Blätter frisch gegessen. Sie sollten nicht erhitzt werden, da sich ein bitterer Geschmack entwickeln kann. Die Samen der Brunnenkresse können als Pfefferersatz verwendet werden. Von der Kapuzinerkresse können auch Blüten sowie weiche Samen gegessen werden. Die Samen erinnern an Kren. Kresse ist nicht zum Trocknen geeignet.
Kresse wird v.a. für kalte Speisen als Würzkraut verwendet, z.B. Topfenaufstriche, zum Dekorieren und Belegen von Broten, Salaten. Warme Speisen wie z.B. Kartoffelgerichte, Eierspeise, Suppen, aber auch Fleisch und Fisch können mit Kresse bestreut und garniert werden. Die Samen der Kapuzinerkresse werden in Essig eingelegt als Kapernersatz gegessen.
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Mag.a Dr.in Susanne Till