Denguefieber
Inhaltsverzeichnis
Wie wird das Denguefieber übertragen?
Das Denguefieber wird durch Stechmücken der Gattung Aedes übertragen, hauptsächlich durch die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti), aber auch durch die Tigermücke (Aedes albopictus). Auslöser der Erkrankung ist das Dengue-Virus: es wird von Mücken, die damit infiziert sind, an den Menschen weitergegeben. Die Mücken kommen in vielen Regionen der Subtropen und Tropen vor. Sie halten sich bevorzugt in besiedelten Gebieten in der Nähe von Menschen auf und sind tag- und nachtaktiv.
Chikungunya, das Zika-Virus und Gelbfieber werden von den gleichen Mücken übertragen. Es sind auch gemeinsame Infektionen möglich.
Wo ist das Denguefieber verbreitet?
Das Denguefieber ist vor allem in Südostasien, Süd- und Zentralamerika, in der Karibik, in Teilen Afrikas sowie in Australien und Ozeanien weit verbreitet. Das Denguefieber hat sich in den letzten Jahrzehnten weltweit stark ausgebreitet und wird in vielen Teilen der Welt zu einem wachsenden Problem mit stark steigenden Fallzahlen. Dadurch erhöht sich auch das Risiko für Reisende.
Auch in Europa steigt die Zahl der Erkrankungsfälle. In Österreich wurden bislang nur aus dem Ausland importierte Fälle registriert.
- Verbreitungskarte (englisch)
Die Inkubationszeit – d.h., die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten erster Krankheitszeichen – beträgt meistens drei bis zehn Tage, selten bis zu 14 Tage.
Welche Symptome können auftreten?
Typische Anzeichen des Denguefiebers ist das plötzliche Auftreten von
- hohem Fieber,
- Hautausschlag; dieser beginnt am Körperstamm und breitet sich auf Gesicht, Arme und Beine aus,
- starke Kopf-, Muskel-, Glieder-, Knochen- und Gelenkschmerzen,
- Bauchschmerzen, Übelkeit.
Die Symptome klingen meist innerhalb einer Woche von alleine wieder ab.
Eine Infektion mit dem Dengue-Virus äußert sich oft auch nur durch leichte Krankheitszeichen, ähnlich einer Erkältung. Eine Infektion kann auch ohne jegliche Symptome verlaufen und unbemerkt bleiben. Etwa eine von vier infizierten Personen erkrankt.
Schweres Denguefieber
In ungefähr ein bis fünf Prozent der Fälle nimmt das Denguefieber einen schweren bis lebensbedrohlichen Verlauf. Fachleute sprechen von einem Dengue-hämorrhagischen Fieber, kurz DHF, und einem Dengue-Schock-Syndrom, kurz DSS: Dabei verschlechtert sich der Gesundheitszustand der Betroffenen innerhalb von Stunden bis wenigen Tagen dramatisch. Es kommt zu
- Müdigkeit, Unruhe, Verwirrtheit, Schläfrigkeit,
- sichtbaren Blutungen, z.B. Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Einblutungen in die Haut,
- schweren inneren Blutungen, mit z.B. Bluterbrechen, Blutauflagerungen auf dem Stuhl,
- in weiterer Folge zu einem Versagen der Organfunktionen, Kreislaufversagen, Schock.
Schwere Denguefieber-Verläufe können tödlich enden. Sie kommen insbesondere bei Personen vor, die sich zum wiederholten Mal mit dem Dengue-Virus anstecken, allerdings mit einem anderen Virustyp. Nach einer durchgemachten Infektion entstehen Antikörper, die einen Schutz gegen den auslösenden Virustyp bieten. Kommt es jedoch zu einer erneuten Infektion mit einem anderen Virustyp, können die bereits durch die vorhergegangene Infektion gebildeten Antikörper diesen nicht bekämpfen. Im Gegenteil: sie führen zu einer Art Fehlreaktion des Immunsystems. Es entstehen Schäden an den Blutgefäßen und Störungen der Blutgerinnung. Die Folge ist ein schwerer Krankheitsverlauf mit den genannten Symptomen.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Bei Personen, die sich in einem Dengue-Gebiet aufgehalten haben, ergibt sich der Verdacht auf die Erkrankung durch die typischen Beschwerden. Eine Sicherung der Diagnose ist durch eine Untersuchung des Blutes möglich, wobei unter anderem der Krankheitserreger sowie bestimmte Antikörper nachgewiesen werden können.
Wie erfolgt die Behandlung des Denguefiebers?
Es gibt keine spezielle Therapie gegen das Dengue-Virus. Die Behandlung besteht darin, Symptome zu lindern. Die Ärztin oder der Arzt kann z.B. Bettruhe, ausreichend Flüssigkeitszufuhr sowie fieber- und schmerzstillende Medikamente verordnen.
Hinweis
Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin®) darf keinesfalls eingesetzt werden, da es die durch die Infektion vorhandene Blutungsneigung noch weiter erhöht.
Schweres Denguefieber ist ein medizinischer Notfall und muss so rasch wie möglich im Krankenhaus behandelt werden.
Wie Sie Denguefieber vorbeugen können
Um eine Ansteckung mit dem Dengue-Virus möglichst zu vermeiden, ist es wichtig, sich bei Aufenthalten in Risikogebieten vor Mückenstichen zu schützen. Dazu zählen unter anderem folgende Maßnahmen:
- Verwendung von Insektenschutzmitteln,
- das Tragen von langärmeliger Kleidung und langen Hosen,
- Verwendung von Moskitonetzen.
Mehr zum Thema: Insektenschutz
Derzeit sind zwei Impfstoffe gegen Denguefieber in Europa zugelassen. Zum jetzigen Zeitpunkt wird von Expertinnen und Experten keine allgemeine Impfempfehlung gegen Denguefieber vor Reisen in Endemiegebiete gegeben. Die Schutzimpfung kann in speziellen Situationen zum Einsatz kommen, z.B. vor Reisen in ein Risikogebiet bei Personen, die bereits eine gesicherte Dengue-Virus-Infektion durchgemacht haben, um sie vor einer eventuell schwer verlaufenden Zweitinfektion zu schützen.
Wohin kann ich mich wenden?
Vor einer geplanten Fernreise sollten Sie sich rechtzeitig ärztlich beraten lassen. Wenden Sie sich an:
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Allgemeinmedizin
- eine Ärztin bzw. einen Arzt für Reisemedizin bzw. Tropenmedizin
- eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie
Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt, inklusive Reisewarnungen.
Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.
Letzte Aktualisierung: 8. November 2023
Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal
Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin