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Cholera

Cholera ist eine Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Vibrio cholerae hervorgerufen wird. Das Bakterium bildet im Darm ein Gift, das wässrigen Durchfall auslöst. Die Ansteckung erfolgt durch verunreinigtes Trinkwasser, insbesondere in Ländern mit mangelnden hygienischen Verhältnissen.

Cholera verläuft häufig mild oder ohne Symptome. Die Erkrankung kann jedoch auch sehr schwer verlaufen, dies vor allem bei kleinen Kindern: Die Durchfälle können so massiv sein, dass sie innerhalb kurzer Zeit zu schwerem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, Kreislaufversagen und Schock führen. Unbehandelt können schwere Cholera-Erkrankungen rasch tödlich enden. Die wichtigste Behandlung ist der rechtzeitige Flüssigkeits- und Elektrolytersatz.
 

Wie wird Cholera übertragen?

Cholera wird vor allem über verunreinigtes Trinkwasser und über verunreinigte Nahrungsmittel übertragen. Die Cholera-Bakterien werden von erkrankten Personen mit dem Stuhl ausgeschieden und gelangen bei ungenügenden hygienischen Bedingungen – d.h. fehlender Wasser-, Abwasser- und Abfallhygiene - in die Nahrung und ins Wasser.

Eine Übertragung ist auch direkt von Mensch zu Mensch möglich, bei Kontakt mit Stuhl oder Erbrochenem von Erkrankten.

Wo ist Cholera verbreitet?

Cholera ist eine typische Erkrankung der besonders ressourcenarmen Länder und Bevölkerungsgruppen. Hauptverbreitungsgebiet ist Afrika und Indien mit seinen Nachbarstaaten. Zu Krankheitsausbrüchen kommt es in erster Linie an Orten, an denen mangelhafte hygienische Verhältnisse herrschen und die zentrale Trinkwasserversorgung unzureichend ist. Ein Risiko für Choleraausbrüche besteht z.B. in Unterkünften von Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund, in denen es kaum Zugang zu sauberem Wasser und Sanitäranlagen gibt.

In den Industrieländern gibt es nur vereinzelte, aus Reisen eingeschleppte Erkrankungen, so auch in Österreich.

Die Inkubationszeitd.h., die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten der ersten Symptome – beträgt einige Stunden bis fünf Tage, meist zwei bis drei Tage.

Welche Symptome können auftreten?

Cholera beginnt mit zunehmend weichen Stuhlentleerungen, die mehr und mehr zu wässrigem Durchfall werden. Auch Übelkeit und Erbrechen sind möglich. Cholera verläuft sehr häufig mild: Die Beschwerden klingen nach einigen Tagen wieder ab, und es kommt nicht zu Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes. In den meisten Fällen werden die Krankheitserreger nach Abklingen der Symptome noch einige Tage lang ausgeschieden.

Hinweis

Sehr häufig haben Personen, die sich mit Cholera anstecken, gar keine Symptome. Sie scheiden die Krankheitserreger aber trotzdem mit dem Stuhl aus, oft bis zu 14 Tage lang. Sie sind in diesem Zeitraum für andere Personen ansteckend.

Cholera kann auch schwer verlaufen: Betroffene Personen leiden unter massiven Durchfällen, die oft als Reiswasserstühle bezeichnet werden. Auch heftiges Erbrechen ist möglich. Durch den Durchfall verlieren die Betroffenen innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Flüssigkeit und Elektrolyten. Dies führt rasch zu einer zunehmenden Austrocknung. Mögliche Warnzeichen sind:

  • schneller, flacher Puls
  • niedriger Blutdruck
  • trockene Haut und Schleimhäute
  • eingefallene Augäpfel
  • starker Durst
  • Unruhe, Verwirrtheit
  • Muskelkrämpfe

Unbehandelt kann eine schwere Cholera-Erkrankung innerhalb kurzer Zeit zu einem Zusammenbruch des Kreislaufes, zu Schock und Nierenversagen und zum Tod führen.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Bei Personen, die sich in einem Cholera-Gebiet aufgehalten haben, ergibt sich der Verdacht auf die Erkrankung durch die typischen Beschwerden. Eine Sicherung der Diagnose ist durch einen Erregernachweis im Stuhl möglich.

Wie erfolgt die Behandlung von Cholera?

Die Behandlung von Cholera erfolgt durch sofortigen Flüssigkeits- und Elektrolytersatz, entweder durch die Gabe spezieller Trinklösungen oder durch eine Infusionstherapie. Die Ärztin bzw. der Arzt passt die Menge und die Zusammensetzung der Trinklösungen an den Schweregrad der Durchfälle und der Austrocknung sowie an das Alter der oder des Betroffenen an.

Personen mit schwerer Cholera-Erkrankung erhalten zudem eine Therapie mit Antibiotika.

Bei rechtzeitigem Beginn der Behandlung hat Cholera eine gute Prognose.

Wie Sie Cholera vorbeugen können

Die wichtigste Maßnahme, um Cholera vorzubeugen, ist die Einhaltung bestimmter Verhaltensweisen auf Reisen. In Gebieten, in denen Cholera verbreitet ist, sollten vor allem folgende Regeln beachtet werden:

  • Verwenden Sie nur abgekochtes oder chemisch behandeltes Wasser oder Wasser aus der Flasche, die Sie selbst geöffnet haben - auch zum Zähneputzen, zum Waschen von Lebensmitteln etc.
  • Verzichten Sie auf Eiswürfel.
  • Essen Sie nur gekochte Speisen, verzichten Sie vor allem auf Salate, rohes Gemüse und Meeresfrüchte.
  • Essen Sie nur geschälte Früchte, und schälen Sie diese selbst.
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife.

Mehr zum Thema: Essen & Trinken auf Reisen

Hinweis

In Cholera-Gebieten sollten Reisende die Regel „Cook it, peel it, boil it or forget it“ beachten. Das bedeutet: „Koch es, schäl es, siede es oder lass es!“.

Die Schutzimpfung gegen Cholera ist im Tourismus weitgehend entbehrlich. Nur unter speziellen Bedingungen, z.B. bei Cholera-Ausbrüchen nach Naturkatastrophen oder in Unterkünften von Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund, empfehlen Expertinnen und Experten, vor allem dort tätige Personen zu impfen. Mehr zum Thema: Impfung gegen Cholera

Welche konkreten vorbeugenden Maßnahmen und Impfungen für eine Reise im Einzelfall sinnvoll bzw. notwendig sind, sollte in jedem Fall rechtzeitig mehrere Wochen vor Reiseantritt mit einer Ärztin oder einem Arzt abgeklärt werden.

Wohin kann ich mich wenden?

Vor einer geplanten Fernreise sollten Sie sich rechtzeitig ärztlich beraten lassen. Wenden Sie sich an:

  • eine Ärztin bzw. einen Arzt für Allgemeinmedizin
  • eine Ärztin bzw. einen Arzt für Reisemedizin bzw. Tropenmedizin
  • eine Fachärztin bzw. einen Facharzt für Innere Medizin und Infektiologie

Das Außenministerium bietet Reiseinformationen für alle Länder der Welt, inklusive Reisewarnungen.

Die verwendete Literatur finden Sie im Quellenverzeichnis.

Letzte Aktualisierung: 8. November 2023

Erstellt durch: Redaktion Gesundheitsportal

Expertenprüfung durch: Univ.Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, Facharzt für Klinische Mikrobiologie und Hygiene, Facharzt für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin, Zert. Reisemedizin

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